Heute ist ja bekanntlich der Tag des Schildes. Ich habe es schließlich oft genug gesagt. Und vollkommen zurecht feiern wir unsere geometrischen Freunde der alltagserleichternden Hilfsbotschaften!
Zur Feier des Tages widme ich mich – angemessen gekleidet – einer speziellen Randform des Schildes, das sein informatives Dasein vollkommen zu Unrecht im ignoranten Schatten unser Aufmerksamkeit fristet:
Dem Tierpark-Patenschaftsinformationsschild.
Dabei lehrt uns dieses ästhetisch so uneitel daherkommende Gattungsexemplar gleich dreifach Demut und Neubeginn in unserem spirituellen Alltag.
Hier noch einmal zur Erinnerung das Mantra-Triptychon eines jeden Tierpark-Patenschaftsinformationsschildes:
1. Mitmenschen in neuem Licht sehen.
“Von wegen braves Beamtenehepaar! Sie sollen sich ja ein paar ganz bizarre Rituale aus Polynesien mitgebracht haben. Frag lieber nicht nach den Details. Ich sag nur soviel: Seitdem sind sie Paten einer Strahlenschildkröte.”
2. Sein eigenes Sozialverhalten überdenken.
“Mensch, Mensch, Mensch! Wie mag diese Freundschaft nur zustande gekommen sein? Und wäre ich auch offen genug gewesen, wenigstens einen von den beiden in mein Herz zu schließen?”
3. Konsumverhalten kritisch reflektieren.
“Jetzt, da ich weiß, was alles in einem Geschenk enthalten sein kann, werde ich mein nächstes Präsent nicht gleich, von blindem Konsumrausch besessen, gierig aufreißen und hineinlangen. All meine Handlungen werden durchdrungen sein von meiner Liebe zum Leben an sich.”
In diesem Sinne: Ein Hoch auf das Schild.
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