TEUTONIKA – Leben in Deutschland

Parkkind.

Der Prenzlauerbergvater, ein schlanker Mann mit Rastazöpfen, die wie schwarze Gummileitungen um sein bleiches Gesicht hängen, spricht mit schwerem Ruhrgebietsakzent zu seinem quietschvergnügten Kind, das auf seinen Schultern thront und sich die Welt unter ihm beschaut. Und ich höre (weil ich lausche):

RASTAVATA

…und dann fährt man mit seinem Auto ganz in die Parklücke rein, bis man ganz drin ist und am Bürgersteig. Und dann macht man den Motor aus und nimmt den Schüssel raus und zieht die Bremse. Und dann ist man mit dem Einparken ganz fertig. Und dann steigt man aus dem Auto aus.

Gelobt sei die Vollständigkeit dieser Erklärung!

Rastavatakind wird keines von diesen traurigen Gestalten, die mit unvollständigen Einparkerklärungen heranwachsen müssen, irgendwann einmal in die Parklücke einparken, den Schlüssel ab- und die Handbremse anziehen und dann den Kopf in schwerem Gram auf das Lenkrad sinken lassen.

Keine von diesen wartenden Figuren, die ihr Leben fristen, indem sie, schon erleichtert, dass sie überhaupt einen Platz für sich gefunden haben, in ebendieser Lücke hocken und sich fragen: Was war nun noch einmal zu tun?

Rastavatakind wird aussteigen. Die Zukunft liegt vor ihm. ’uff, ’uff! ruft es vergnügt, als es den Hund sieht.

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