TEUTONIKA – Leben in Deutschland

RÜCKBLICK UND AUSBLICK:

2006 ist vorbei, die WM ist vorbei, Lichtgestalt Stoiber ist weg (na ja, noch nicht ganz…), Zeit also über die Bücher des letzten Jahres zu schreiben und über das, was kommen wird.

Was haben wir 2006 gelesen (oder verpasst…)?

Fangen wir bei den Kleinen an:

trenk.jpgMein Toptitel bei den Kinderbüchern war „Ritter Trenk“, der Bauersohn und Leibeigene eines Ritters. Er zieht hinaus in die Welt – zusammen mit seinem Ferkel (zum Pferd hats nicht gereicht…armer Bauer). Abenteuerlich geht es zu – bis zum großen Kampf gegen den Drachen. Ein Vorlesebuch mit Witz und irrem Charme. Von Kirsten Boie.

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Mein Lieblingsroman war ein Debüt:

„Wie der Soldat das Grammophon repariert“ von Sasa Stanisic
stanisic.jpgDer Protagonist Aleksandar „denkt sich die Welt schöner aus“, wie ihm sein Großvater schon immer geraten hat.
Die Familie flieht während des Balkan-Krieges aus Bosnien. Heimatlos ist der Jugendliche Aeksandar – in seiner Fantasie entwickelt er für sich sein „Leben in Deutschland“. Er sehnt sich doch eine/seine unbeschwerte Jugend ohne Krieg und Vertreibung herbei. Natürlich sind hier die Episoden tragisch-komisch erzählt (schönste Geschichte: das Fest seiner Urgroßeltern in der Provinz anlässlich des Einbaus eines Wasserklosetts).

Zeitgeschichtlich auch das Beste, was ich bisher über den Bosnienkonflikt und den Folgen für die Menschen gelesen habe. Lesen!

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Bei den Krimis ist es nicht so einfach, sich auf nur einen Titel zu beschränken.

ani.jpgEigentlich gefiel mir Friedrich Ani und sein Polonius Fischer, der ehemalige Mönch, am besten.
Das Buch „Idylle der Hyänen“ ist ein tiefgründiger, ja fast philosophischer Krimi.

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silva.jpgAber auch Daniel Silva mit seinem neuen Thriller „Der Zeuge“ hat mich begeistert. Ein intelligenter „Agentenroman“, spannend und verzwickt, mit allem, was man erwartet von diesem Genre. Bei Silva kann ich sogar noch die ein oder andere Verschwörung des Vatikans vertragen…

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stanisiccd.jpgBeim Hörbuch kann ich einfach noch mal auf meinen neuen bosnischen Freund hinweisen – der „ zerfallene“ Jogoslawe Aleksandar. Die Macht der Erinnerung an seine Kindheit und die Sehnsucht klingt aus diesem Hörbuch – absolut genial.

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Nun aber der Ausblick:

Mein Highlight des Frühjahres wird mit Sicherheit „Tender Bar“ von J.R.Moehringer.
Beim Fischer-Verlag erscheint Ende Februar eine absolute Entdeckung:
tenderbar.jpgEine Bar ist vielleicht nicht der beste Ort für ein Kind, aber bei weitem nicht der schlechteste. Vor allem das “Dickens“ nicht, mit seinen warmherzigen, skurrilen Personen. Für den kleinen J.R. sind sie alle bessere Väter als seiner – wäre er nur da…
In dieser Bar lernt er Mut, Zuversicht und die Gewissheit, dass es nicht nur Gut und Böse gibt, dass Bücher Berge versetzen können und das man an gebrochenem Herzen nicht stirbt.
Natürlich trinkt er dort auch sein erstes Bier.
Ein urkomischer Roman über tapfere Kinder, mitfühlende Männer, starke Frauen und die Kraft von Träumen, die Wirklichkeit werden können, wenn man dafür kämpft und die richtigen „Freunde“ um sich hat.

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Ein absolut geniales, intelligentes und witziges Buch erscheint im März bei Diogenes:
Ebenso ein Debüt: Ivana Jeissings „Unsichtbar“
unsichtbar.jpgFür Jane Terry, ganz der Tradition der Frauen in ihrer Familie folgend, ist im Laufe der Zeit unsichtbar geworden: Sie folgt dem Schicksal ihrer Mutter, einer ehrgeizigen Schattentaucherin, und dem ihrer Großmutter, einer begnadeten Totstellperfektionistin, und führt, im Unterschied zu ihrer Cousine, die eine erfolgreiche Verhaltensbiologin, Liebesexpertin und anpassungsfähige Chamäleondame geworden ist, ein Leben, das nur deshalb funktioniert, weil sie tut, was man von ihr verlangt oder erwartet. Unsichtbar ist ein tragikomisches Psychodrama mit ungewöhnlichen Akteuren und einer Protagonistin, die auf dem Weg in die Sichtbarkeit überraschend Helfer findet: vor allem den alten Fred, Besitzer eines nostalgischen Kinos in einer Seitenstraße des Kurfürstendamm, der sich einen Lebenstraum erfüllt hat und in alten Filmen schwelgt. Seine »Revoltiermanege« und ein Strudel denkwürdiger Ereignisse rücken Jane schließlich ins rechte Licht.

Glaubt mir – diese zwei Titel werden sicher ständig in unserer Hausbibliothek ausgeliehen sein…

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