TRIPLETT
…in dem er Fundstücke aufbewahrt, Steine, über die er gern noch etwas mehr erfahren möchte. Ein Geologe, in einem Raum, steht er, manchmal, vor einem Tisch. Er hat ihn, den Gegenstand, dort hin, auf die Platte, gelegt.
Mit einer Hand hält er sich an einer Tasse Kaffee fest. Der Gegenstand, den er hier anschaut – er möchte ihn noch besser einordnen. Er selbst trägt heute ein gestärktes Hemd. Dreht und wendet sein Fundstück – und vergisst es wieder.
Manchmal, schon nach einer Woche, spätestens nach einem Monat, – findet er sich wieder, dastehend, unter den beiden hellen Reflektorlampen. Die Trafodrosseln in den Strahlern summen.
Dann hält er wieder den Stein in der Hand. Was für ein Stein – fragt er sich.
Er kennt sich aus mit Formationen. Er hat diesen…. Körper, aus einer Zeit herausgeschlagen. Während einer Laservermessung, bei der Peilung am Gerät im Geschiebe einer mesozoischen Ära, war er ihm aufgefallen. Etwas zu rein für seine Schicht, hatte er damals gedacht. Auffällig regelmäßig. Zu ebenfarbig. Seit dem verwahrt er ihn hier, unter den Fundstücken, von denen er gern noch etwas mehr erfahren würde, hier in seinem Hafen, auf. So nennt er die Halle, den Raum, den Ort.
Kein Meteorit, da ist er sich sicher.
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Wie bei jedem Menschen, so öffnete sich auch bei ihr, unterhalb ihrer Nase, ein Mund.
Ein Mund, dem er gerade dabei zusah, wie er sich bewegte, etwas sagte.
Ihre Beine waren gerade von draußen gekommen, wusste er, waren von draußen gekommen, aus einer Bahn gestiegen, Treppen hinauf, hatten sich auch bewegt und waren dabei von einer Hose verdeckt geblieben. Dass Sie jetzt mit ihrem Mund unter der Nase sagte: “Ich habe mal wieder Koriander besorgt”, wobei die Lippen sich so geschäftig bewegten und sie dabei auf ihren Beinen stand, die sich gerade bewegt hatten, um Koriander zu besorgen, von draußen, – mit ihren Händen, diesen Händen – das war … “interessant.” – sagte er zu Ihr, die sie gerade so von draußen gekommen war, auf ihren Beinen, durch die Tür, mit ihrer Hose und dieser knisternden Tüte, jetzt so dastand vor dem Regal mit den Gewürzen, in der Küche…
“Du bist also gerade von draussen gekommen?” – fragte er sie. Und dabei stellte er sich dicht an ihren Rücken heran, so dass er ihr Haar riechen konnte. Er küsste Sie auf ihren Nacken. Dann nahm er ihre beiden Arme, von hinten, und führte sie in die Bewegung hinein. Er hielt sie bei den Handgelenken – fest. Er sagte: “Ich fahre dich jetzt. Du musst nur greifen. Deine Arme übernehme ich.” Dabei spürte er, ohne es zu sehen, dass Sie lächelte. Deshalb führte er ihren linken Arm mit der Hand unter ihrer Nase direkt vor ihren Mund und sagte: “Man lächelt nicht, wenn man gerade einen Einkauf gemacht hat und von draussen gekommen ist – und dabei legte er ihre Hand auf ihre Lippen.
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“Wenn ein Raum von Körpern gleicher Temperatur umschlossen ist und durch diese Körper keine Strahlen durchdringen können, so ist ein jedes Strahlenbündel im Innern des Raumes seiner Qualität und Intensität nach gerade so beschaffen, als ob es von einem vollkommen schwarzen Körper derselben Temperatur herkäme, ist also unabhängig von der Beschaffenheit und Gestalt der Körper und nur durch die Temperatur bedingt.”
(Gustav Kirchhoff, 1865)
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