Er zog ihr den Knebel aus dem Mund und filmt es.
Mit Kinderaugen sieht sie ihn an, beginnt zu sprechen, flüstert, wie vorher schon ihr Blick.
„Ich schreie nicht.“
Irgendwann legt er die Kamera fort.
Er lässt sich von ihrer Taille seitlich nach vorne aufs Bett fallen, ist mit seinen gespreizten Beinen auf ihr geblieben, drückt sein Gesicht in das Bettlaken, und sein Oberkörper beginnt sich mehr und mehr zu verformen, in eine Art Bogen, der bald zittert, immer stärker zittert, bis er schluchzt, haltlos weint, bebt – und zusammenfällt.
Penelope bewegt sich nicht; sie spürt wie Charlie seinen Kopf stärker und stärker in das Bettzeug bohrt, die Matratze sich unter dem Druck senkt, so als würde sie bald zur Seite hin abrutschen müssen.
Im Raum läutet ein Telefon. Verstummt bald wieder.
„Bist Du wieder zurück…? Ja…?“
Wäre sie nicht gefesselt, sie würde ihn jetzt so gerne streicheln, die Vorhänge zurückziehen und seinen Kopf in den wärmenden Schein der Sonne legen, ihn dort weiter liebkosen, seine Augen küssen, nur, dass sein Körper nicht mehr so bebt. Das Weinen erträgt sie. Besser, als sie es je von sich kannte, vermag es zu hören, als wären die Tränen von ihr.
Sie neigt ihren Kopf, spricht bald zu ihm, ein wenig lauter als vorher: „Ich glaube… Charlie, ich glaube, Du bist zurück. Zurück aus dem Film… Und es geht Dir gut… wirklich gut, wieder sehr sehr gut… SO gut.“
Sie spürt, wie sie erwachsener wurde, unvorstellbar erwachsen.
Er hebt den Oberkörper, sehr langsam, schaut sie an, aus seinem tränenüberfluteten Gesicht. „Aus… aus welchem Film…“, stammelt er.
Er hatte keine Antwort erwartet. Er ließ sich von Penelope einfach herunterfallen, schlug mit Kopf und Rumpf auf den Boden; und später sackten auch das Becken und zuletzt seine Beine hinterher; viel später.
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