TEUTONIKA – Leben in Deutschland

Der einsame Wunsch

“Ich kann das nicht, das kann ich nicht!” schrie ein Mann zu einem anderen, der vor ihm auf der Erde lag und ihn immer wieder anflehte: “So stechen sie doch zu… so tun sie es doch… so stechen sie doch um Gottes Willen endlich zu…” und sich dabei in so windenden Bewegungen hin und her warf, daß er manchmal gar nicht, und nun war er zu alledem auch noch regelrecht alt, deutlich zu sprechen in der Lage war. “So stechen sie doch zu… so tun sie es doch… so stechen sie doch um Gottes Willen endlich zu”, sagte er immer und immer wieder. Und der andere jammerte dazwischen: “Ich kann das nicht, das kann ich nicht!” Und Stunden waren so schon vergangen, und einige Passanten waren stehen geblieben, und viele waren weitergegangen, ohne den bettelnden alten Mann überhaupt beachtet zu haben. Doch da drehte der Angeflehte auf einmal seinen Kopf herum, fixierte einen der Passanten und sagte: “Entschuldigung, mein Name ist… ist… aber was bedeutet ihnen eigentlich mein Name… gleichwohl, könnten sie mir die Bitte des Armen hier nicht abnehmen und statt meiner zustechen?” Der Passant überlegte kurz und antwortete: “Ich kann gut zustechen”, streckte seine Hand aus und sah um sich. “Und womit?” “Ja, womit, sie haben recht…” antwortete der andere und stand enttäuscht auf. Und daraufhin gingen alle nach und nach weiter. Aber eigentlich vollzog es sich sogar eher rasch.

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