Sie ist die neue Nachbarin
Noch gar nicht allzu lange
Sie geht so still, ich höre hin
Und sehne mich und bange.
Es stimmt: wenn wir sie draußen sehndass wir den Blick gleich senken
Ich habe Angst, zu ihr zu gehen
Und kann nichts anderes denken
Und Sonntags kommt zu ihr BesuchMänner – doch nie die gleichen
In Jeans und auch in feinem Tuch
Die heimlich zu ihr schleichen.
Ich bitte Dich, Freund, glaube mir:ich sah sie alle kommen
doch keiner ging mehr durch die Tür
noch hab ich was vernommen.
Wir reden…flüstern über sieAls müssten wir uns hüten:
Man sah sie nie – nicht spät, nicht früh
Mit Lebensmitteltüten.
Und hängt die neue Nachbarindie Wäsche auf die Leine
hängen vier gleiche Hosen da
vier Hosen für acht Beine.
Vor ihren Fenstern hängen allGardinen, feinst gesponnen
Tau fängt sich, glitzert wie Kristall,
wie tausend winzige Sonnen.
Die Frage ist nicht: was passiertAm Ende des Besuches.
Lohnt sich der Preis für das Davor?
Ich glaube, ich versuch es.
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