Eine menschenleere Straße. Ein paar wenige geparkte Autos. In den Pfützen des jüngsten Regengusses spiegeln sich die Fenster der umliegenden Häuser. Manche sind erleuchtet; einmal ist die Silhouette eines Körpers zu sehen. Eine Katze flieht unter Protestgeschrei von einer Mauer.
Drinnen: Ein in rotem Plüsch gehaltener Nachtclub. Eine Bar im Hintergrund. Die Barhocker sind bereits hochgestellt. Ein müder Barmixer spült die letzten Gläser.
Eine Tanzfläche in der Mitte. Sie ist leergefegt.
Um die Tanzfläche Cafehaustische, Stühle und Tischtelephone. Neben jedem Telefon ein Tischständer mit der Nummer des jeweiligen Tisches.
Nur zwei Tische sind besetzt: Am letzten Tisch vor der Rückwand des Nachtclubs schläft eine verlassene Frau. Sie hat den Kopf auf die Arme gelegt. Hinter der Frau an der Wand ein Bild: Pan mit der Flöte.
Ein alleinstehender, allein sitzender Mann sitzt am vordersten Tisch und fixiert die schlafende Frau quer durch den Raum.
Neben der Tanzfläche ein echter, wahrhafter Entertainer – genau so, wie Du ihn Dir in solch einem Etablissement vorstellst.
Danke, Sie sind ein ganz wunderbares Publikum, das ist ein ganz wunderbarer Abend. Liebe Freunde: Die Liebe ist das Wunder des Lebens. Und wer weiß, ob nicht jetzt und hier, an diesem ganz wunderbaren Ort , die Liebe zu uns kommt. Für alle die, die noch an solche Wunder glauben, spielen wir jetzt mein ganz persönliches Lieblingslied.
Er beginnt zu einem Playback zu singen – genau die Musik, die Du Dir in solch einem Etablissement…Du weißt schon.
Plötzlich greift der allein sitzende Mann zum Telefon. Im Moment der Hörerabnahme verstummt die Musik schlagartig.
Der Mann wählt eine Nummer. Am Tisch der Frau klingelt das Telefon. Die Frau schreckt auf, ist für einen Moment orientierungslos und greift dann zum Hörer.
Na, Liebchen?! Jetzt rate doch mal, wer Dich hier anruft!
Das Bild hinter der Frau löst sich und schaukelt, an einem Haken hängend, hin und her. Und das ist
Das Ende.
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