TEUTONIKA – Leben in Deutschland

G8-Aktion läuft wie geplant.

Liebe Freundinnen und Freunde,

vielen Dank noch einmal für die lebhafte Beteiligung an unserer G8-Aktion Wir müssen leider drinnen bleiben. Bitte entschuldigt, dass aufgrund der großen Zahl der freiwilligen Hilfskräfte nicht alle einen Zaunposten erhalten konnten. Ich wiederhole noch einmal: Die Auswahl erfolgte ausschließlich durch das Losverfahren. Ich möchte also vor allem Dich bitten, P., Anschuldigungen zu einer angeblichen “Willkür” zu unterlassen. Du weißt genau, dass wir Dich schätzen, Deine Hilfe im weiteren Verlauf noch brauchen und auf jeden Fall in Anspruch nehmen werden.

Um den reibungslosen Ablauf unserer Aktion zu gewährleisten, hier noch einmal die für alle verbindlichen Eckdaten. Ich habe mich – auch gegen das dringende Anraten von I. – letztendlich doch entscheiden, sie hier zu verschriftlichen. So wird sich ein eventueller Abweichler im Nachhinein auf kein angebliches Missverständnis berufen können:

1. Wir üben keinerlei aktive Gewalt aus. Die Aktion ist von vornherein gewaltfrei konzipiert; dies ist ihre Basis.

2. Die Anfahrtswege in den Sperrbereich Heiligendamm werden freigehalten.

3. Alle Teilnehmer unserer G8-Aktion Wir müssen leider drinnen bleiben haben sich bis zum Zeitpunkt, an dem alle Gipfelteilnehmer die Zaunbarriere passiert haben, absolut passiv und unauffällig zu verhalten. Der Zeitpunkt des Passierens wird durch das vereinbarte optische Signal vor Ort bekanntgegeben.

4. Dem vereinbarten optischen Signal folgt in einem angemessenen Zeitabstand das vereinbarte akustische Signal. Auf dieses akustische Zeichen hin werden die eingeteilten Schlüsselmeister die Zauneingänge mit den Duplikaten verschließen und die Schlüssel von außen stecken lassen. Ein Verlassen ist also nicht mehr möglich.
5. Mit dem Verschluss des Sperrgebietes Heiligendamm ist Phase 1 unserer G8-Aktion Wir müssen leider drinnen bleiben abgeschlossen.

Wie Ihr alle wisst, befindet sich Phase 2 – trotz wiederholter Ratssitzungen – noch immer in der Planungsphase. Die Frage Wie gewöhnen wir die ehemaligen Spitzenpolitiker möglichst sanft an ihr neues, machtloses Leben? hat noch immer keine adäquate Antwort gefunden.

Ich beharre auf meinem Standpunkt, dass die dauerhafte Betreuung der Gipfelteilnehmer nicht einfach den Einwohnern Heiligendamms zu überlassen ist. Es ist kein Automatismus, dass sich die Gipfelteilnehmer mit der Zeit in das Sozialgefüge des Zauninnenraums integrieren. Wir haben es hier mit nachweislich devianten und sozial unverträglichen Individuen zu tun, die wir nicht einfach in einem funktionierende Humanbiotop aussetzen und auf reibungslose Ansiedlung hoffen dürfen. Ich verweise da auf die entsprechenden Experimente und Überlegungen v. Milgram, Laing, Golding etc.

Dieser Grundgedanke ist unsolidarisch und widerspricht dem Tenor unserer Zusammenkunft.

Auch die Hoffnungen von J., W. und A.-K., dass die Welt, so sie einmal von diesen Spitzenpolitikern befreit ist, deren Rundumbetreuung und Integration selbstorganisiert leisten wird, halte ich für durchaus positiv, aber leider für nicht dauerhaft verlässlich. Hilfsprojekte leben erfahrungsgemäß von einem ersten, starken Impuls und verlieren dann schnell an Kraft. Wir aber haben hier ein Langzeitprojekt zu organisieren.

Ich sehe also zur Idee der Patenfamilien dauerhaft keine Alternative. Ich danke der Kommune B. aus der Sächsischen Schweiz für ihre spontane Bereitschaft, Romani Prodi auf Probe in ihre Gemeinschaft aufzunehmen. Die Frage von N. aus Bad M., “ob Shinzo Abe Sushi machen kann”, zeigt mir, dass ich noch einmal auf die Ernsthaftigkeit unseres Anliegens hinweisen muss: Es geht um die Reintegration gestörter Persönlichkeiten mit Allmachtsfantasien. Prüft gewissenhaft, ob Ihr das leisten könnt. Meldet Euch dann – das aber bitte möglichst schnell. Vor allem der Russe und die Mitglieder der US-amerikanischen Delegation erweisen sich derzeit noch als schwer vermittelbar.

Die Welt braucht Eure Hilfe!

P.S. Die Anfrage des Kleingartenvereins “Natur im Rechten Winkel”, ob sie den Zaun nachher haben dürfen, habe ich an die Bundesregierung weitergeleitet.

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