TEUTONIKA – Leben in Deutschland

Meine Nachbarin spinnt.

Sie ist die neue Nachbarin

Noch gar nicht allzu lange

Sie geht so still, ich höre hin

Und sehne mich und bange.
Es stimmt: wenn wir sie draußen sehn

dass wir den Blick gleich senken

Ich habe Angst, zu ihr zu gehen

Und kann nichts anderes denken
Und Sonntags kommt zu ihr Besuch

Männer – doch nie die gleichen

In Jeans und auch in feinem Tuch

Die heimlich zu ihr schleichen.
Ich bitte Dich, Freund, glaube mir:

ich sah sie alle kommen

doch keiner ging mehr durch die Tür

noch hab ich was vernommen.
Wir reden…flüstern über sie

Als müssten wir uns hüten:

Man sah sie nie – nicht spät, nicht früh

Mit Lebensmitteltüten.
Und hängt die neue Nachbarin

die Wäsche auf die Leine

hängen vier gleiche Hosen da

vier Hosen für acht Beine.
Vor ihren Fenstern hängen all

Gardinen, feinst gesponnen

Tau fängt sich, glitzert wie Kristall,

wie tausend winzige Sonnen.
Die Frage ist nicht: was passiert

Am Ende des Besuches.

Lohnt sich der Preis für das Davor?
Ich glaube, ich versuch es.

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