Andere Menschen haben in der Nacht einen Menschen so lange am Halse aufgehängt, bis er dadurch zu Tode kam. Andere andere Menschen schauen zu und sprechen davon. Einer bezeichnet das Erdrosseln als elementar für die Demokratie. Andere finden Töten doof, weisen aber darauf hin, dass der Getötete so todbringend gewesen sei, dass, wenn sie Töten nicht doof fänden, er der erste gewesen wäre, dem sie den Tod gebracht hätten. Wir verurteilen diese Tat. Sie traf den Richtigen. Wir sind keine Henker und danken dem Henker.
Ich halte diesen Gedanken für wahrhaftig: Die Qualität eines sozialen Gefüges zeigt sich an ihren Rändern. Wie gehe ich mit den Außenseitern, Abweichlern, Devianten um? Wie menschlich handle ich, wenn ich die Bestie gefangen habe?
Mord ist eine Straftat gegen das Leben. Zum Tode verurteilt man jemanden, wenn man ihn nicht hinter Gitter bringen, sondern ausdrücklich töten will. Laut deutschem Strafgesetzbuch definiert dieser Wille und Wunsch zu töten eine todbringende Handlung als Mord. Laut Wikipedia ist das planvolle Vorgehen (Hinrichtung vorankündigen, Schlinge knüpfen, Kamerateam bestellen) ein Erkennungsmerkmal.
Die Henker trugen schwarze Kapuzen. Sie waren von den berüchtigten Hinrichtungsgruppen, die im Namen Allahs Menschen vor laufenden Kameras geköpft haben, nicht zu unterscheiden.
Bei dem Versuch, diesen beiläufig entsetzlichen Bildern zu entgehen, stieß ich auf Kabel 1 auf das Magazin “Abenteuer Leben”. Thema heute: Wurst oder Käse? Die geniale Lösung: Käsewurst.
Im Fernsehen sind heute die Alternativen die Verwaltung von Tod oder das wurstige Abenteuer Leben.
Ich wünsche Euch, mir, uns für das Neue Jahr alles Liebe und Gute, wilde Geborgenheit und viel Kraft für die eigenen Zwischenwelten jenseits von Strang und Käsewurst. Ich glaube an uns.
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