CHARLIES MUND IST TROCKEN. Er steht vor den Flammen, die aus der feuchten Bodensenke weit in die Höhe schlagen. Er kann Marias Stöhnen hören, sieht, wie sie sich bald erhebt, als käme sie mitten aus dem Flammeninferno, sieht, wie sie auf ihn zutaumelt, stehen bleibt, weitertaumelt, sich die Hände tief in den Leib presst.
Er filmt, wie sie direkt vor ihm zusammenbricht und versucht wieder aufzustehen, wie sie zum Feuer zurückblickt, erneut zu ihm hoch schaut, die Augen, mitten in ihrem aschebeschmierten Gesicht, unglaublich glücklich sind.
Er legt die Kamera auf den Boden und führt sich eine Flasche Wasser an den Mund. Er trinkt lange und hastig, reicht ihr das Wasser.
Die vielen großen und kleinen Autoreifen, die er in der Mulde angesteckt hatte, brennen jetzt heftig. Dünner, giftstrotzender Qualm steigt in die Höhe.
„Wenn es dir nicht zu heiß ist, leg dich doch nun noch so nah wie du kannst vor das Feuer, und auf den Bauch. Ich möchte nur deinen Unterkörper mit den Beinen dahinter aufnehmen. Können wir das noch machen?“
Er geht in die Hocke, um Maria in die Augen sehen zu können. Sie hat sich inzwischen aufgesetzt und stiert in die Flammen zurück. Charlie spürt, dass seine Bitte sie nicht begeistert. „Bewege die Beine dann so minimal, als könntest du es nicht mehr richtig, als wärst du gelähmt und würdest es nicht mehr schaffen.“
Ohne ein Wort erwidert zu haben, lässt Maria sich auf die Seite fallen, robbt wie ein Kleinkind auf Händen und Füßen näher zum Feuer.
„Ich glaube wirklich, es wäre besser, wenn wir dieses Detail noch hätten.“
Sie hat Charlies letzte Worte nicht mehr verstanden. Sie liegt erschöpft auf dem Bauch, wischt sich Schweiß von der Stirn. Sie hört das Prasseln der Flammen und versucht ein Bein anzuziehen, vermag es nicht, ist tatsächlich gelähmt, spürt aber die Hitze wie tödliches Fieber; ersehnt Sommerregen.
Schreibe einen Kommentar