TEUTONIKA – Leben in Deutschland

Das Glück

[audio:http://nc-files.de/teutonika/sh/mp3/Das Glueck.mp3]

M. sagt, man muß die Stufen angstlos hinabsteigen.
  Die Dunkelheit wäre zu überwinden.
  Ohne Bedenken kommt man an eine Blechtür, durch die hinter einem Glaspunkt ein Auge wahrnehmbar wird, welches genau auf den gerichtet ist, der den Weg beschreitet.
  Das Auge ist in seinem Ausdruck und seiner Stimmung nicht einzuschätzen.
  M. sagt, es wirke überlegen-straff, aber man klammere sich daran, weil es Licht spendet.
  Das Auge flackert, aber ist nicht nervös; und wenn es einen lange genug gemustert hat, schließt sich das kleine Guckloch, und dann öffnet sich die Tür. Wie eine Garagentür: von unten nach oben auf einer Rolle. Doch vermißt man schon mit dem ersten Spalt zwischen der Tür und dem Fußboden die Beine der Person, die hinter ihr stand.
  Wenn man den Raum betreten hat, senkt sich die Tür langsam wieder geräuschlos herab.
  Der Raum, der klein ist, verdunkelt sich, und durch das schon bekannte Loch in der Tür nimmt man einen Lichtschein wahr, der einen gierig macht.
  Wenn man in das Loch hineinsieht, erkennt man einen Menschen, der auf die Tür zutritt und einen suchend anschaut: Wunderbare Hoffnung steht in seinen Augen.

Gelesen von Sandra Hüller linkhausklein.png

Eine Antwort zu „Das Glück“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert