Knut macht Mut

Liebes Katerchen,

du hast es gut.
Treibst dich in der Freiheit rum, holst dir immer deine Milch dein Wasser bei mir ab und leckeres, Dosenfutter mit Zeug drin, das aussieht, als hättest du es gestern frisch in die neue Dose gekotzt.
Du darfst tun und lassen was du willst – solange ich von deinen Schandtaten nichts erfahre, darfst du auch unanständig sein.
Aber Knut – das arme weiße Tier – versteht überhaupt nichts von dem Wirbel um ihn herum. Vermutlich denkt er sich jeden Morgen beim Aufstehen “Oh nein, heute wieder raus, Futter anglotzen, ohne es jagen und fressen zu dürfen”. Das ist grausam und Tierquälerei.
Würde es jemand wagen ein Nutella-Glas vor meine Nase zu stellen ohne Löffel dazu und mit der Maßgabe ich dürfe es nicht anlangen – ich verspreche dir, das gäb einen handfesten Ärger.
Den Wirbel um Knut habe ich nie verstanden. Ja, süß ist er. Und er ist ein Eisbär. Und weiter?
Den Berliner Zoo hats gefreut, dank Knut klingelten die Kassen ohne Unterlass und wie du schon miaut hast, kann man ihn herrlich vermarkten, ohne dass er seine Genehmigung geben oder gar Anteile verlangen würde.
Und schau dir allein das mal an:

Knut

Das macht mich traurig, denn ich merke für Knut gibt es kein Entkommen, wenn Google ihn schon aufspürt. Auf der anderen Seite, lass uns einmal an JJ1, aka „Bruno“ aka „Problembär“ denken und schon wünschen wir Knut, selbst hinter dem Gehege alles Glück der Welt und ein langes Leben.
Sollte Knut einmal frei gelassen werden (aber wer glaubt schon an den Weihnachtsmann?!), so wünsche ich ihm, dass er Vegetarier wird, um nicht dem Menschen plötzlich im Weg und somit entbehrlich zu sein.Sollten alle Stricke reissen und der Pfleger als Futter für Knut enden, so werden wir einfach laut rufen “Der wollte doch nur spielen”.
Sicherlich sehen das alle ein. Denn wir sind tierlieb und mögen Eisbären.

Knut macht Mut – Es lebe die Freiheit.

Deine Therese

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