TEUTONIKA – Leben in Deutschland

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Post von Pöltz. Wurde auch Zeit. Er schreibt, er könne noch nicht nach Deutschland zurückkehren. Er hätte ein Isolationsproblem am Haus. Er stünde seit drei Tagen mit Gummistiefeln in seinem Keller und müsse Trockenlegungsmaßnahmen überwachen. (Herbststürme). Der schöne Weinkeller…
… na ja, wer’s glaubt.

So könne er meinen Brief noch nicht in der Ausführlichkeit beantworten, wie es angemessen sei. Ich solle aber nicht glauben, dass er vor der Wertediskussion, die in Deutschland gerade en vogue sei, ins Exil flüchte.
Zwar gehöre er zur 68iger Generation, aber er sei sich zu schade, wegen ein paar Protofaschisten wie Martin Mosebach oder Frank Schirrmacher nach rechts zu switchen und die Contenance zu verlieren.

Oh, Oh…. genau das scheint Pöltz aber gerade zu unterlaufen.

Er schreibt weiter : …die paläokatholischen Faxen dieser Flohmarktdenker erinnerten ihn an wertekonservativen Entwürfe von Leuten wie Hans Freyer und der Leipziger Schule in den frühen 30iger Jahren des letzten Jahrhunderts. Es bestünde aber ein Unterschied im Niveau der Diskussion. Während die Leipziger Schule damals Probleme mit einiger Relevanz und philosophischem Sachverstand behandelt hätte, sei das retrokardinale Gequatsche der Paläokatholiken von heute von mysteriöser Flachheit und eher einem ordinärem Positionsinteresse geschuldet….

Hui… Pöltz, was für Töne. Wenn ein Altachtundsechziger jetzt sogar schon Leute wie Hans Freyer verteidigt, dann muss es wirklich schlimm stehen. Pöltz mit Gummistiefeln in seinem Keller scheint doch sehr erregt. Das kann er nicht ganz verbergen. Denn weiter schreibt er: …es sei eine alte Geschichte. Wenn Halbintellektuelle in Deutschland paläokatholisch werden, dann dauere es nur noch ein paar Jahre, und man hätte dann wieder den Salat…

Naja, vielleicht übertreibt er hier ein bisschen. Da hab ich wohl in meinem letzten Brief irgend einen wunden Punkt berührt.

Werd ihm doch mal was Freundliches schreiben.

Was noch: Man müsse einen Lobby- und Wahlhilfe-Verband für Angela Merkel organisieren.

Gar keine schlechte Idee eigentlich.

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