TEUTONIKA – Leben in Deutschland

Die Insel

27

In dem Augenblick, als Konrad wieder erwachte, lauschte er nur. Zum Rauschen des Meeres war etwas hinzugekommen, dies spürte er sofort. Es war etwas, das sich wie das immer wieder auf- und abfallende Summen von vielen Menschen anhörte. Und es war, als läge es auf den vertrauten Geräuschen der Wellen. Fremd erschien es Konrad aber vor allem dadurch, weil sein gleichförmig hinziehender Rhythmus, wie durch eine Erschütterung, regelmäßig kurz zusammenbrach, um dann wieder, als hätte es den Bruch nie gegeben, in einförmiger Besonderheit fortzuklingen.
  Als Konrad die Augen öffnete, sah er viele der Eingeborenen im Kreis um ihn laufen. Als brauchten sie die Verlangsamung ihrer Bewegungen, so wandelten sie und sprangen dann, als gäbe einer von ihnen regelmäßig ein Zeichen, alle gemeinsam, doch aber nur einige Zentimeter, vom Boden auf, um danach wieder hart, wie ungelenk aufzuprallen. Darauf immer entstand jener Bruch in ihrem Summen.
  Auf Konrad wirkte alles, als geschähe eine Feier. Und das die Menschen da waren, verstand sich wie von selbst. Und er getraute nicht, sich zu bewegen.

4 Antworten zu „Die Insel“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert