TEUTONIKA – Leben in Deutschland

Die Insel

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Was ist das für ein Flugzeug, fragte sich Konrad, auf seinem Rückweg, als er weit oben in der Luft einen Kondensstreifen bemerkte. Keine Nationalität konnte Konrad sich vorstellen und verbarg sich, obwohl er vom Flieger unter Garantie nicht zu sehen war, im Schutze mehrerer Bäume, weil er sich dennoch beobachtet fühlte.
  In der folgenden Nacht träumte Konrad, dass Tausende Jets in großer Höhe, aber doch seltsamerweise gut zu erkennen, wie Jumbos so groß waren sie, die Insel bis hinter den Horizont überflogen. Und Menschen, die mit Konrad plötzlich auch auf der Insel lebten, verendeten schreiend beim Flüchten ins Meer oder sich am Strand windend, nur durch den Anblick des Himmels, denn kein Flugzeug warf eine Bombe oder hatte eine einzige Rakete abgeschossen. Alle tauchten nur irgendwann auf, still, und verschwanden Minuten später wieder; und weitere kamen, kamen und verschwanden, ohne das ein Ende des riesigen Pulks vorstellbar war, als hätten sie die gesamte Erde umspannt, wären aber niemals von ihr gestartet und trotzdem nicht aus dem Weltraum.
  Als Konrad sich nicht mehr erklären konnte, warum dies alles so war, erwachte er in Schweiß gebadet. Hell funkelten am Himmel Sterne, und die eigentümlichsten Geräusche drangen an sein Ohr. Und noch einmal dachte er an den einzelnen Düsenjäger, den er am Tag zuvor gesehen hatte, obwohl es ihn im Grunde gar nicht mehr interessierte.
  Manches der verschiedenen Geräusche klang bedrohlich, aber dennoch konnte Konrad wieder ruhig einschlafen, denn er war sich sicher, dass die Frau bald zu ihm zurückkäme. Und er hätte in diesem Augenblick dafür sogar um sein Leben gewettet.

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