Jaja, die Männer…

Therese mein Liebes,

meine Güte, da bin ich ja wohl genau zum richtigen Zeitpunkt entlas…, ich mein wieder zuhause angekommen. Ich war leider mal wieder 2 Wochen intern…, unterwegs. Nun bin ich aber wieder da. Es ist halt immer nicht einfach zu entko…, aber was rede ich, ich bin ja wieder da.
So aber nun zu Herrn Wagner.

Weißt du, mit den Franz – Josefs ist es oft ähnlich wie mit den Rudolphls. Schon als ganz kleiner Bub hat sich das ganze Leid des Lebens mit voller Wucht auf sie geworfen und sie festgehalten. Denn wie viele Jahre mußten sie doch mit an sehen, wie die Mama immer nur den bösen Mann mit in ihr Bettchen genommen hat, während der kleine Franz-Josef ganz alleine in seinem Zimmer schlafen mußte. Und nicht nur das. Der böse Mann durfte sogar noch, um diese Uhrzeit, mit Mama spielen. Und so träumen die kleinen Buben und besonders der Franz-Josef ganz ganz viele Jahre davon endlich mal abends zu Mama ins Bettchen zu dürfen. Jeden Tag verspricht es die Mama, aber am Abend kommt wieder der böse Mann und nimmt dem Franz-Josef den Platz weg.

Kannst du dir, liebe Therese, eigentlich vorstellen was das in einem Jungen anrichtet? Da sagt die Mama immer “JA”, aber am Ende heißt das doch immer wieder “NEIN”. Armer Franz-Josef, denn so mußte er aufwachsen, in die Pubertät kommen, in die Adoleszens und schließlich muß er feststellen, er ist schon ganz schön alt geworden und die Mama hat ihn immer noch nicht ins Bett gelassen. Da helfen die Ersatzmamas, die Franz-Josef immer bezahlt, damit er in ihr Bett darf, rein gar nichts.

Ich mein, da wird man (n) doch verbittert, da weiß man doch manchmal gar nicht mehr was man redet, so macht einem das zu schaffen.

Vielleicht sollte ich ja mal den Kollegen Mario Barth bitten den Franz-Josef nächstes Jahr mit auf die Bühne im Olympiastadion zu nehmen, das würde ihm doch sicher Spaß machen, meinst du nicht ?

“Frauenversteher”, gibt es ja in diesem Land unzählige, besonders unter den Franz-Josefs die bei seriösen Zeitungen arbeiten.

Darüber würde ich mir gar nicht so sehr die Gehirnwindungen verbiegen. Dazu aber noch einen 17 jährigen, der seit Monaten in einem türkischen Gefängniss sitzt, zu verarschen, scheint mir Ausdruck der ganzen angesammelten Verbitterung zu sein, die der kleine Franz-Josef ertragen mußte.

Hab Mitleid mit ihm, liebe Therese und vergib ihm, denn er weiß weder was er redet, geschweige denn was er tut.

Ab Morgen ist Catman wieder voll im Einsatz und ich werde von meinen Erlebnissen der letzten Tage berichten

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