TEUTONIKA – Leben in Deutschland

Tagebuch

26.Oktober 2006
Sitze im Flugzeug.
Habe kurz vorher eine SMS von Konrad erhalten. (!!)
Er hat mich verlassen, meint er, und mit Freude. Ich sei immer schon rücksichtslos gewesen, und sogar oft kalt.

Was für eine Welt.

Früher glaubte ich, dass Konrad der Starke war, ich ihn mehr brauchte, als er mich. Wenn man so etwas überhaupt sagen kann. Aber ich hatte ihn tatsächlich lange bewundert.

Was für eine Erinnerung, hier oben, weit über der Welt?

Dauernd starrt mich ein Mann an, nicht weit von mir sitzt er. Was denkt er, einer dieser „Unwiderstehlichen“.

Und heute?
Ich beginne immer klarer zu spüren, dass Konrad mich viel mehr braucht, als ich ihn.
Könnte es so sein, als Gegensatz: Wenn der Schwache den Starken verlässt – wenn es diese Umstände gibt -, bricht der Starke zusammen.
Konrad verließ mich, ohne zu wissen, dass er der Schwache ist. Nun kann er nicht ertragen, dass er mich braucht, leidet, weil er mich verloren hat.

Der Nachbar grient jetzt sogar.
Wenn der wüsste.

Ist der vermeintlich Schwache vielleicht stets der „Starke“?
Und wenn? Was sollte das bedeuten?

Ich möchte stark sein, und schwach; vor allem schwach…

Du ödest mich an, Nachbar! So schön dein Anzug auch ist.

Tut mir Konrad leid? (So weit darf es nicht kommen.) Der würde das spüren und rigoros ausnutzen.

Ich WILL NICHT MEHR.

23 Antworten zu „Tagebuch“

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