TEUTONIKA – Leben in Deutschland

Tagebuch

9.November 2006

Ich fühle mich noch einsamer, als früher, dann, wenn ich alleine war.
Rom baut mich nicht ewig auf.
So archaisch kann keiner leben, wie diese Stadt ist: in solcher Dichte.
Und, man selbst ist in der vergehenden Zeit.

Überraschung:
Alejandra rief mich gerade an, wegen unseres letzten Gesprächs. (Das hätte ich nie erwartet.)
Ich soll sie nicht falsch verstanden habe: Sie sei keine Lesbe und glaubt auch überhaupt nicht, dass ich eine wäre. Damit keine Missverständnisse aufkommen!
Sie sagte dann noch, neben vielem anderen: Von den Männern, die mit ihr zusammen waren, hatte sie nie einer verlassen. Sie wäre, und sie kicherte dabei wie ein arrogantes Kind, wäre besser im Bett als jede andere.

Wie geht das: besser im Bett sein? Klappt das? Woher weiß sie das?
WARUM SAGT SIE MIR SO ETWAS?

Ich bin wieder beim Sein im Kontinuum. Etwa ein anhaltendes, stets glückliches Existieren in Rom.
Es ist nicht möglich.
Das Leben ist trivial. Und so flüchtig.
Und ich bin alleine.
Das allein schon sind drei Unvereinbarkeiten.

(Manchmal sehe ich Konrad. Wenn ich die Augen geschlossen halte. Er erscheint dann, wie jene Flecken, die an Zimmerwänden zurückbleiben. Da, wo man Bilder entfernt. Ein fahler Schein von Gewesenem.
Was hing denn da? – Was hing denn da?
Aber dann wird renoviert; wird einfach renoviert.)

Ich werde renovieren!

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