Tagebuch

26. Januar 2007

Ich verlasse die Wohnung ständig.
Seit Wochen erhalte ich kurze Briefe. Alle in kleinen Kuverts.
Immer wieder mal; ich kann kein System entdecken.
Die Umschläge sind nur mit meinem Vornamen adressiert, ohne Absender.
Sie liegen, (meist morgens), irgendwann im Briefkasten.

Achtzehn will sie sein. Und nennt sich Mitsuko.
Sie schreibt karg, außerordentlich karg; und naiv.
Ihre wunderbare Konsequenz.

Die Präsenz ist purer Sex, beinahe Gewalt.
Ihre Augen, zu ihren Halbsätzen?

Das Alleinsein und die Sinnlichkeit.
Tränen und die Sonne.

Habe mit Jacques telefoniert.
Er bemerkte nichts.

NACHTRAG zu Trivialparadox, Frank Walter Steinmeier, Eintrag vom 21 Januar.

Wenn die Politik schon nicht viel bewegt, dann macht sie wenigstens Schlagzeilen: Wenn Rücktritte drohen, oder sich vollziehen. Da existiert etwas wie Sinngebung.
Allenfalls wächst die allgemeine Trägheit bis in die Angst.

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