TEUTONIKA – Leben in Deutschland

Catman in Amerika I

Hatte ich eigentlich schon erwähnt, daß ich in Amerika war? Zwischen Weihnachten und Neujahr?

Jaaaaaa, iss ja gut, hab ich nicht. War ne klitorische Frage, also: “Geh doch mal nach Amerika”, sagte der graue Hauskater von 3 Höfe links hintenrum zu mir.

“Das findest du, das ist angeschrieben. Und gleich rechts wenn du reinkommst, zwischen Maries Land und Dealerware, da liegt Wa-shin-ton. Da gehst du zu dem großen weißen Haus, fragst nach dem Chef, bestellst ihm einen schönen Gruß von mir…, und dann klappt das schon.”

Hab ich dann auch gemacht. Leider hab ich mich auf den letzten Metern etwas verschwommen und ging an Land in Floh-Rida. Da wollte ich aber schnell wieder weg und so lief ich nach rechts. Ich lief…, und lief, vorbei an Savannah, Charleston, Wilmington und Norfolk und kam, nach einem kleinen Linksschlenker endlich zu der Stadt, die man Wah-shin-ton nannte. Gleich als ich rein kam, traf ich in einem Park einen Mann, der war so arm, daß er an seinem einzigen Fuß knabberte. Vor ihm stand ein Pappschild:

“Habe große Nahrungsmittelunsicherheit (Wort der Amerikanesier für Hunger, Anm. d.C.), Spendenquittung möglich, bitte keine Kreditkarten.”
Ich konnte dem Mann leider nicht helfen, denn im nächsten Augenblick schoss man auf mich. “Die Parkwächter haben Anweisung bettelnde Tiere aus dem Park zu vertreiben”, sagte der Mann der an seinem einzigen Fuß knabberte. Auf dem Weg von Floh-Rida hierher war mir das schon öfter passiert, nur da war keine Rede von einer Anweisung. Da nannten die Menschen das Hobby.

Die meisten Amerikanesier haben keine Beine. Oder zumindest benutzen sie die nie. Außer vielleicht um sie hoch zu legen. Jede weitere Bewegung machen sie mit dem Auto. Das Auto ist so etwas wie das verlängerte Wohnzimmer der Amerikanesier und für manche männliche Exemplare verlängert es auch noch was ganz anderes.

Ich sah dort einen Menschenjungen aus einem Haus kommen, der aussah wie Bruder Garfield im neunten Monat. Er bekam kaum Luft als er sich, nachdem er seine Schultasche im Kofferraum verstaut hatte, unter großem Stöhnen in den Zweitwagen zwängte, wobei ihn seine Mutter recht tatkräftig unterstützte. Nachdem sich auch die Mutter, unter großem Stöhnen ins Auto gezwängt hatte, startete sie den Motor, fuhr auf die andere Strassenseite und hielt vor der Schulbus-Haltestelle. Wieder begann das Stöhn-Ritual und die Mutter hob den Jungen auf die Bank vor der Haltestelle, wo der erst mal eine Tüte Chips aß und zwei Dosen Cola trank. Als der Bus dann endlich kam und der Sohn, mit Hilfe des Busfahrers im Bus saß, startete die Mutter das Auto wieder, fuhr 50 Meter weiter zur Ecke, steckte etwas in den Briefkasten, stieg wieder ein, wendete und fuhr die 50 Meter zurück zu ihrem Haus, wo sie das Auto in die Garage stellte und unter noch lauterem Stöhnen wieder ausstieg. Bei der ganzen Aktion hatte sie eine Tüte Chips gegessen und zwei Dosen Cola getrunken.

Fortsetzung folgt…

Bald geht es weiter, ihr lieben Menschen. Seid gespannt auf den zweiten Teil “Catman in Amerika”.

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