Frei

Da bin ich wieder, ihr lieben Menschen !

15 Tage inhaftiert. Oder soll ich besser sagen interniert ? Wie auch immer. Hinter Gittern, im Loch, die schwedischen Gardinen von links anschauen…, wie man es auch dreht und wendet, letztendlich ist man ja vor allem eins: Nämlich isoliert.

Aber von vorne:

Am 5.1.2007, so gegen 4.30 Uhr morgens, traf ich mich mit meiner Freundin Marianne. (Ihr erinnert euch, die norwegische Waldkatze mit der übrig gebliebenen Neurose aus der analen Phase)

Sie war in Begleitung der Einsatzgruppe “Katzensonderkommando Baghira”, kurz KSKB, die aus 17, teilweise sehr schnuckligen, Katzendamen besteht und für solche Sondereinsätze wie heute morgen, ganz besonders gut ausgebildet ist. Ich fühlte mich sicher, in Begleitung von Marianne, die schon aufgrund ihres Körperumfangs mächtig Eindruck machte und den 17 Mädels, die alle so ein bisschen wie Catwoman auf dem Kriegspfad aussahen.

Punkt null fünfhundert erreichten wir, nachdem wir beim durchqueren des Parks noch den einen oder anderen Hundebesitzer abgefangen haben, deren Schreie man bis ins Vorstadtviertel hörte, das Tierheim “Zur untergehenden Sonne”.

Wir breiteten unsere Transparente aus.

“Für ein autonomisches Catland”, stand auf einem und, “Freiheit den Haustieren, nie wieder whiskas”, auf einem anderen.

Wir ketteten uns an die Tür des Tierheimes und begannen unseren, unheimlichen Katzenprotestgesang. Wildes Murren, agressives Miauen und unterschwelliges Fauchen war zu hören.

Um es kurz zu machen: Gegen 7.00 Uhr traf uns eine Welle Betäubungspfeile. Widerstand war zwecklos. Zumal auch niemand eine Pfote frei hatte. Ich erwachte vom Ruckeln des LKW, auf einer schlecht ausgebauten Landstraße. Ein vergittertes Fenster zum Fahrerhaus ließ mich die zwei Männer hören:

Alter, ich sage dir, für den Fang geben uns die Weißkittel so viel, da können wir in Urlaub fahren.”

“Ich frage mich die ganze Zeit, wer wohl 18 Katzen ans Tierheim kettet. Die wären da doch nie wieder raus gekommen.”

“Und jetzt tun sie auch noch was gutes. Der Weißkittel hat letztens gesagt. bald könnte man die ersten Tests an Menschen machen und wir wären die ersten, die den Job bekommen würden. Bald sind wir reich Kalle”

Um es kurz zu machen: Nach 14 Tagen ergriff Marianne die Gelegenheit und erzählte einem Nachtwächter eine ihrer Anekdoten aus der Jugend. Nachdem dieser eingeschlafen war, konnten Marianne und ich entkommen, bis auf ein paar kleine Verletzungen, Verbrennungen und den eiterternden Beulen auf dem Bauch, eigentlich unversehrt. Gut Marianne fehlte ein Auge, aber sie ist ja hart im nehmen. Was aus den anderen geworden ist, können wir nur ahnen.

Bei der nächsten Aktion, haben wir uns jetzt geschworen, achten wir darauf, das es schon hell ist und das Tierheim geöffnet. Marianne begann sofort damit, neue KSKB Mitglieder zu rekrutieren.

Tja, so ist das Leben als Beschützer aller Haustiere und dem Leben als solches…, nie langweilig.

Doch jetzt bin ich wieder hier, ihr Lieben. Ihr findet mich, wie immer nicht weit von den Mülltonnen. Ich habe weitere Tatsachenberichte aus dem Leben des H.K. Blebonske mitgebracht und vieles mehr.

Wenn man so alleine in seinem Käfig sitzt, hat man viel Zeit zum nachdenken.

Schaut also rein in den nächsten Tagen. Viel Neues bei Catman.

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